VB H1: SSV Geißelhardt – „Gschmelztes Punktepolster nach Art des Hauses“
17.02.2019. Am Sonntag mussten die Volleyballer aus Mainhardt nach Esslingen, die aufgrund der vergangenen Wochen nicht die besten Freunde des SSV werden, aber irgendwie gehören sie eben auch dazu. Sollten die ungeliebten Stiefonkel des SV 1845 ihr erstes Spiel klar gewinnen, war bei einem weiteren Heimsieg gegen Geißhardt sogar der Verlust des zweiten Tabellenplatzes möglich. Die Männer um Trainer van Oijen waren also gewarnt.
In der ersten Begegnung des Tages taten sich die Hausherren gegen die wenigen Mannen aus Schmiden jedoch schwerer als erwartet und lagen nach zwei Durchgängen mit 0:2 im Hintertreffen. Die Kraft, sowie die möglicherweise altersbedingte Fitness der Gäste sank ab Durchgang Drei jedoch derart rapide in den Keller, dass Esslingen mit Ach und Krach erst zum 1:2, dann aber mit deutlich weniger Mühe zum 3:2 Heimsieg konterte. Da der direkte Verfolger somit nur zwei von drei möglichen Punkten holen konnte, hatte man auf Geißelhardter Seite nun die Gelegenheit ein erneutes Punktepolster zu sammeln.
Hatte man in den letzten Spielen zwar nicht besonders großartig gespielt, jedoch trotzdem gewonnen oder Punkte geholt, war diesmal kein Kraut gewachsen, dass den Gästen zum Sieg verholfen hätte. Die bei Weitem nicht übermächtigen Gastgeber waren der einzige Grund, warum man auf SSV-Seite den zweiten Satz auf der Haben-Seite verbuchen konnte. Was danach kam, war schlicht und ergreifend eine Mannschaft, die komplett vergessen hatte, wie ein Volleyball aussieht und wie dieses Spiel funktioniert. Haarsträubende Fehler in allen Bereichen – alles hatte man bereits monatelang trainiert – jede Feldposition oder Absprache, wie weggeblasen. Würde man alle Spieler des SSV in einen riesigen schwarzen Becher stecken, kräftig schütteln und anschließend wieder auswürfeln – das Ergebnis hätte man im Spiel gegen den SV Esslingen bestaunen können. Mit 1:3 hatte man es geschafft, dass das Punktepolster auf die Verfolger auf Platz 3 und 4 nunmehr einen Punkt beträgt. Was man zudem geschafft hatte, war, dass Jürgen Schwenk, der Trainer des TSV Ellwangen, der auf seinem üblichen Spionagetrip zugegen war, keinerlei brauchbares Material filmen konnte.
Direkt nach Spielende versammelte man sich auf Geißelhardter Seite zu einer Art Krisengespräch. Krise, die laut Definition Folgendes sein kann: die Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen, die von innen bestimmt und nicht von außen gegeben wird.
Und eben das taten die Männer des SSV. Nach einem notwendigen, aber guten Gespräch und der direkten Fehleranalyse war man sich auf Mainhardter Seite einig, dass man mit dem Spiel gegen die VLW-Stützpunktmannschaft nun die Wende schaffen möchte und den Rest der Saison den Volleyball zeigt, den man zu zeigen gewillt ist. Spiele wie dieses gegen den SV Esslingen gibt es nun einmal, jedoch ist das für niemanden Grund ein Weltuntergangsszenario heraufzubeschwören. Tatsache ist, dass der SSV Geißelhardt bisher 9 seiner 12 Saisonspiele gewinnen konnte und nicht zu Unrecht auf Tabellenplatz 2 steht. Dass man die klaren Vorgaben von Seiten van Oijens beherzigt, kann nach eifrigen Trainingseinheiten in kleineren Rhythmen in den nächsten zwei Wochen dann bewiesen werden.
Der SSV ist frohen Mutes und hat den kurzen Dämpfer mit kulinarischen Köstlichkeiten im Mainhardter Wald in gemeinsamer Runde in Energie für kommende Aufgaben gewandelt.
Es spielten: Tobias Bauer, Lukas Feuchter, Patrick Dahlke, Fabian Windmüller, Jacob Krauth, Ronny Roll, Robin Vogel, Kai Schwab, Frank Weidner, Joachim Greitzke und Alexander Van Oijen. Trainer: Alexander Van Oijen.