VB H1: Fantastische Neuigkeiten – Der große Traum wird doch wahr

VB H1: Fantastische Neuigkeiten – Der große Traum wird doch wahr

21.04.2020. Zuerst tappte man im Ungewissen, dann schien das Gegenteil beschlossene Sache. Nach ausführlichen Diskussionen, wie der Volleyball-Landesverband und sein Ligasystem mit Covid-19 umgehen soll, wurde dem SSV Geißelhardt mitgeteilt, dass die erste Herrenmannschaft nächste Saison ein Teilnehmer der höchsten Spielklasse Württembergs sein wird. Dies darf als Etappenziel einer langen Volleyballreise gesehen werden.

Bereits kurz nach der Jahrtausendwende fing der Großteil der heute noch aktuellen Mannschaft als kleine Stöpsel an, Bälle zu pritschen und zu baggern, Grundzüge von Spielsystemen kennenzulernen und einen Teamgedanken zu entwickeln. Unzählige Trainingsstunden, Schweißperlen und Emotionen später befand man sich zum Ende der Saison 2017/18 an einem Tiefpunkt im erfolgsverwöhnten Geißelhardt: Das eigentlich vorhandene Potential konnte die gesamte Saison konsequent nicht in Punkte umgemünzt werden, was den Abstieg in die Bezirksliga nach sich zog. Mit Wut im Bauch und spielerischer Klasse zeigte man in der Folgesaison, dass man manchmal einen Schritt zurückgehen muss, um zwei nach vorne zu kommen. Der dominante Wiederaufstieg in die Landesliga war gleichzeitig die letzte Saison des langjährigen Trainers Michael Kurz, der dem Team alles Nötige und sehr viel mehr drüber hinaus mit auf den Weg gegeben hatte, um auf dem Feld und im Leben erfolgreich zu sein.

Mit dem neuen Trainer Alexander van Oijen, zu Beginn noch argwöhnisch beschnuppert, schnell aber als Teil des Ganzen angesehen, versuchte man den erneuten Anlauf in der Landesliga. Einige technische und taktische Bereiche auf links gedreht, präsentierte man sich in neuem Gewand und verlor erst auf der Zielgeraden der Saison den erneuten Aufstieg aus den Augen. Nichtsdestotrotz stellten ein vierter Platz in der Liga und ein 1:3 im Verbandspokal gegen den Drittligisten des TV Rottenburg II die bis dato erfolgreichste Saison der Volleyballherren dar.

Große Mühen und eine schweißtreibende Vorbereitung später, musste man dem SSV Geißelhardt in der Saison 2019/20 einen weiteren Leistungssprung attestieren. Durch Marian und Neo Epple verstärkt, galt man schnell als Titel-Mitfavorit der Landesliga Nord und bewies im Zweiwochentakt, dass man diesen Lorbeeren durchaus gerecht werden konnte. Mit wenigen Aussetzern pflügte man durch die Liga und hatte diesmal auch im Verbandspokal ein Wörtchen mitzureden. Mit dem SV Fellbach, der als Tabellenerster der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen wird und der Mannschaft der MADS Ostalb, die bereits in der Regionalliga spielen, schlug man zwei höherklassige Teams teilweise mit Erdrutschsiegen, die bestätigen, dass beim SSV Geißelhardt mehr möglich ist. Nach einem erbitterten Kampf wurde man erst von einem der Spitzenteams der Regionalliga, der Allianz Stuttgart II, geschlagen und konnte sich deshalb erhobenen Hauptes aus dem Pokalgeschehen verabschieden.

Der nun nahende Saisonendspurt, der einem Krimi geglichen hätte, wurde jäh durch die Coronakrise unterbrochen. Punktgleich mit dem Tabellenführer TSV Schmiden galt es nun abzuwarten, wie der VLW sich im weiteren Verlauf um eine faire Wertung bemühen würde. Der bei allen Spielern langgehegte Traum „Oberliga“ schien in Gefahr zu sein – euphorische Erleichterung, als man erfuhr, dass keine weiteren Sorgen nötig waren. Die Herren des SSV Geißelhardt ziehen in der Saison 2020/21 in die höchste Spielklasse Württembergs ein und scharren bereits mit den Hufen, zu gegebener Zeit in die Saisonvorbereitung einzusteigen.

Lässt man die Zeit bis heute Revue passieren, stellt man fest, dass der SSV Geißelhardt bewiesen hat, dass die Gemeinschaft immer stärker als das Individuum ist. Durch jahrelanges, gemeinsames Trainieren, Schwitzen, Siegen, Verlieren, Lachen und auch Weinen hat man sich den nun geschafften Aufstieg in die Oberliga redlich verdient.

Der SSV Geißelhardt dankt seinen treuen Unterstützern und hofft auf eine baldige Besserung der aktuellen Krise. Bis zur nächsten Saison  und bleibt gesund.