VB_2016_02_H1_005

Tobias Bauer Schmetterball

Geißelhardt steht vor Klassenerhalt

Der Klassenerhalt ist für die Geißelhardter Herren zum Greifen nahe. Sie holen aus zwei Spielen drei Punkte. Doch das reicht noch nicht, weil der Tabellen-Drittletzte den Tabellenführer schlägt.

Das Leistungsgefälle in der Volleyball-Landesliga ist gering. „Jeder kann jeden schlagen“, ahnte der Geißelhardter Trainer Michael Kurz vor dem Doppelspieltag am Sonntag. Tags zuvor hatte der Drittletzte Ellwangen den souveränen Tabellenführer Fellbach III mit 3:0 geschlagen. Das hat für Geißelhardt Folgen: Vor seinen Sonntagspartien ist der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz auf vier Punkte geschrumpft.

Wenn man nur die Tabellensituation betrachtet, ist Willsbach ein leichter Gegner. Der Aufsteiger hat nach zwölf Spielen erst fünf Punkte geholt und steht bereits als Absteiger fest. Aber Willsbach und Geißelhardt hatten sich bereits zu gemeinsamen Bezirksliga-Zeiten enge Partien geliefert – und der SSV hatte immer wieder den Kürzeren gezogen.

Es geht schlecht los für den Gastgeber. Nach verlorenem ersten Satz (17:25) wird der Druck noch größer. Sollte Willsbach noch einen weiteren Satz holen, müsste Geißelhardt 3:2 gewinnen und könnte noch maximal zwei Punkte holen. Doch dann wendet sich das Blatt. Die enge, ungewohnte Steinbühl-Halle 2 mit den rund 100 Zuschauern, die dicht am Spielfeldrand sitzen oder stehen, beginnt die Geißelhardter zu beflügeln. Sie gewinnen die Sätze zwei und drei mit 25:17 beziehungsweise 25:14. Es könnte doch noch mit den erhofften drei Punkten klappen.

Der vierte Durchgang wird zu einem Wechselbad der Gefühle. Die Führung wechselt ständig, doch zum Ende hin zieht Willsbach über 20:18 auf 24:22 davon. Der TSV hat zwei Satzbälle, der Auswärtspunkt ist in greifbarer Nähe. SSV-Trainer Kurz nimmt kurz hintereinander zwei Auszeiten und strahlt Ruhe aus: „Wir dürfen uns nicht hängen lassen.“ Willsbach schlägt den ersten Satzball ins Netz, die Geißelhardter Spieler skandieren „Trainerpunkt, Trainerpunkt“. Sie bedanken sich damit bei ihrem Coach, dass er durch den Zeitpunkt der Auszeit den Gegner aus dem Takt gebracht hat. Nun hat der TSV noch einen Satzball. Doch den schmettert Ronny Roll zum 24:24 über das Netz. Aber das Drama ist noch nicht zu Ende. Noch zweimal muss Geißelhardt weitere Satzbälle abwehren, bevor das 28:26 und damit der 3:1-Erfolg feststeht.

„Ich habe meinem Team nach dem ersten verlorenen Satz gesagt, dass wir weiter Tempo machen müssen“, sagt Trainer Kurz. „Dann kann der Gegner keinen Doppelblock stellen und wir sind im Vorteil.“ Seine wichtigsten Aufgaben in den Auszeiten sah er darin, Ordnung auf das Feld zu bringen und seinem Team Selbstvertrauen zu geben.

Das gelingt gegen MADS Ostalb 2 nur phasenweise. Zum Schluss heißt es nach den Satzergebnissen von 21:25, 16:25 und 23:25 doch deutlich 0:3. „An Doppelspieltagen fehlt einfach in der zweiten Partie etwas die Kraft“, kommentiert Trainer Kurz.

GUIDO SEYERLE |

http://www.swp.de/schwaebisch_hall/sport/sonstige/art1188178,3696393