Geißelhardter Volleyballer kratzen an sechs Punkten

17.02.2020. Nach dem dürftigen Spiel gegen die MADS Ostalb II war allen SSV- Volleyballern bewusst, dass man vor heimischem Publikum das erste Mal seit langer Zeit den Platz an der Sonne erklimmen konnte. Man wollte alles in die Waagschale werfen, was man hatte – und das war neben einigen Blessuren und Erkältungen vor allem viel Wille und Herz. Mit den beiden Spielgemeinschaften der VolleyAlb und Untersteichbach/Öhringen hatte man zwei starke Gegner in der heimischen Steinbühlhalle.

Mit den Gegnern der SG VolleyAlb hatte man noch eine Rechnung offen. Nach einem deutlichen Sieg im Verbandspokal fand man in derselben Woche der Hinrunde zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und musste mit der einzigen Niederlage dieser Saison nach Hause fahren, bei der man keinen einzigen Punkt holen konnte. „Geduldig, fokussiert und Spaß haben“ lautete deshalb der Fahrplan für das erste Spiel und schnell zeigte sich auch warum: Eine missglückte Abwehr hier, ein nicht gegebener Touchball da, der SSV behielt in einem wenig attraktiven Spiel nur knapp die Oberhand und zeigt mit 25:22 bereits im ersten Satz den längeren Atem.

Der Geduldsfaden auf der Gegnerseite war nicht ganz so strapazierfähig, weshalb sich der temperamentvolle Coach der VolleyÄlbler selbst einwechselte. Zum Leidwesen seiner Schützlinge tat er damit niemandem einen Gefallen außer der Heimmannschaft, die den zweiten Satz sehr deutlich mit 25:13 für sich entschied. Auch wenn die Gäste den dritten Satz mit 25:18 gewannen, bewies man auf Geißelhardter Seite die bereits angesprochene Geduld und brachte mit 25:17 den 3:1 Spielgewinn und die dazugehörigen drei Punkte unter Dach und Fach. Wie die so wichtigen Punkte teilweise zustande kamen spielt im Nachhinein glücklicherweise keine Rolle. Zwar ließ das Spiel nicht nur SSV-Trainer Van Oijen sprichwörtlich ergrauen, 93:77 Ballpunkte sprechen jedoch eine deutliche Sprache und zeigen den Klassenunterschied, der auch ohne die abwesenden Luke & Kim Schweizer und Marian Epple, sowie einigen Blessuren der Feldspieler, deutlich wurde.

Das zweite Spiel war nicht von minderer Brisanz geprägt. Spielt man gegen Freunde und Bekannte, die hier und da sogar nebenan wohnen, verspricht eine solche Partie meist deutlich mehr als ein gewöhnliches Ligaspiel. Die Bedeutung dieses Spiel veranlasste den Heimtrainer Van Oijen seine beiden Schützlinge Luke und Kim Schweizer sofort nach Spielende des Herren 2- Teams zur Mannschaft in Mainhardt zu stoßen, um diese zu verstärken.

Die Nachzügler, die beim Satzstand von 1:1 einsatzbereit waren, fanden ein bis dahin aus verschiedenen Gründen ausgeglichenes Spiel vor. Zum einen spielten die Untersteinbacher grundsolide aus der eigenen Annahme heraus und konnten sich auf ihren heute bärenstarken Außenangreifer verlassen, zum anderen beindruckten die SSVler durch ihren explosiven Mix aus Wucht, Effektivität und Volleyball-Slapstick, der es dem Heimteam ein ums andere Mal unmöglich machte ein fehlerfreies Spiel aufzuziehen.

Da man nach einem verdienten 25:17 der Gastmannschaft mit 1:2 mit dem Rücken zur Wand stand, wechselten der angeschlagene Lukas Feuchter, Frank Weidner und Ronny Roll mit Kim Schweizer, Kai Schwab und Luke Schweizer. Die Dynamik des Spiels änderte sich mit der Hereinnahme der Neuen völlig. Mehr Mut und Konsequenz im Aufschlagspiel beflügelte die gesamte Mannschaft des SSV und entfachte einen Orkan, der mit 25:18 über die Nachbarn aus Untersteinbach wehte.

Der Tie-Break musste über Sieg oder Niederlage entscheiden, was in Anbetracht der Leistung ein faires Mittel war. Lange, intensive Ballwechsel mit dem glücklichen Ende auf beiden Seiten mündete in der Sternstunde von Jacob Kraut, der beim Seitenwechsel von 8:6 das Heft in die Hand nahm. Mit krachenden Blocks und unwiderstehlichem Angriffsspektakel entschied er die Partie beinahe im Alleingang und fand sich im Anschluss zu Recht im Auge des Jubelsturms wieder.

Mit 5 aus 6 möglichen Punkten hat man aus Sicht der Geißelhardter Volleyball endlich den Platz an der Tabellenspitze zurückerobert. Mit noch vier ausstehenden Spielen steigt die Spannung so langsam an. In freudiger Erwartung blickt man auf den 29.02.2020, an dem man zur Mannschaft nach Esslingen darf.

Es spielten: Kai Schwab, Frank Weidner, Neo Epple, Dennis Ellinger, Jacob Krauth, Lukas Feuchter, Kim Schweizer, Luke Schweizer, Alexander van Oijen, Ronny Roll, Joachim Greitzke, Tobias Bauer, Patrick Dahlke.

Trainer: Alexander van Oijen. Bericht: Alexander van Oijen.

Bilder: https://www.fotos4dich.de