SSV Geißelhardt sorgt für Sporthistorisches

SSV Geißelhardt vs SG Volley Neckar-Teck: 3:1

Volleyball: Die Männer des SSV Geißelhardt sichern sich durch ein 3:1 über die SG Volley Neckar-Teck vorzeitig den Titel. In der kommenden Saison spielen sie in der viertklassigen Regionalliga.
Bericht: Hartmut Ruffer, Haller Tagblatt.

Samstag, 22. Februar 2025, 21.18 Uhr: Lukas Feuchter drückt den Ball in die gegnerische Hälfte, unerreichbar für die Spieler der SG Volley Neckar-Teck. Es ist der letzte Punkt der Begegnung, der SSV Geißelhardt gewinnt mit 3:1 und ist damit schon am viertletzten Spieltag Meister der Oberliga. 15 Spiele, 15 Siege – so lautet die bisherige Saisonbilanz des SSV, der bereits jetzt als Aufsteiger in die Regionalliga feststeht.
Dieser Moment ist nicht nur lokal betrachtet ein sporthistorischer. Niemals spielte ein Männerteam aus dem hiesigen Raum höher als der SSV in der kommenden Spielzeit. Das berichtet Volleyball-Abteilungsleiter Wolfgang Feuchter. „Vor 30 oder 35 Jahren haben die Creglinger Frauen in der Bundesliga gespielt“, blickt er weit in der regionalen Volleyballhistorie zurück. Die Geißelhardter Männer hatten 2020 mit dem Aufstieg in die
Oberliga schon so hochklassig gespielt wie niemals zuvor. Anspannung war bei den Geißelhardtern keine zu bemerken. „Warum auch?“, fragte Patrick Dahlke durchaus zurecht. „Wenn wir es heute nicht geschafft hätten, hätten wir noch drei weitere Gelegenheiten gehabt.“ Und so ging der SSV mit Ruhe und Entschlossenheit in diese Partie, in der er durchaus gefordert wurde. Denn die Gäste – die SG ist die Spielgemeinschaft aus dem TTV Dettingen, dem TV Unterboihingen und der TG Nürtingen – waren nicht zum Gratulieren gekommen. Sie machten deutlich, dass sie die ersten sein wollten, die in dieser Saison den SSV schlagen würden.

So wurde es ein unterhaltsames Spiel, auch für die Zuschauer. Die Tribüne in der Steinbühlhalle war voll besetzt. Mindestens 150 Zuschauer waren gekommen – so viele haben manche Zweitligavereine nicht. Die Fans wurden erstmals richtig laut, als SSV-Kapitän Neo Epple den Punkt zum 7:5 im ersten Satz erzielte. Geißelhardt lag immer vorne, aufgrund eines Missverständnisses der SG beim Satzball ging der erste Durchgang
mit 25:21 an den Spitzenreiter. Das beeindruckte die Gäste wenig, sie gingen im zweiten Satz mit 4:0 in Führung und hielten diese auch trotz der Gegenwehr des SSV. Nach dem Punkt zum 16:17 schien Geißelhardt den Satz noch drehen zu können, doch starke Aufschläge von Felix Kerlein
sorgten für den Satzausgleich.
Noch fehlten also den Geißelhardtern zwei Satzgewinne zum Titel – diese sollten kommen. Denn in Durchgang drei klappte zwar nicht alles, aber vieles. Marian Epple sorgte mit einem überlegten Heber für die 3:2-Führung. Von nun an lag der SSV vorne. Eine starke Aufschlagserie von Tobias Bauer wollte die SG mit einer Auszeit beenden, das gelang aber nicht sofort. Der Jubel beim Punktgewinn zum 19:15 war laut. Auch die Zuschauer spürten, dass der SSV nicht gewillt war, den Vorsprung abzugeben. Mit 25:22 holte sich Geißelhardt den dritten Satz.
Das Spiel war im Grunde ein Spiegelbild der gesamten Saison. Der Glaube an sich selbst war groß, geradezu unerschütterlich. Selbst kleinere Schwächephasen wurden akzeptiert, am Matchplan deswegen nichts verändert. Häufig wurde über außen angegriffen, sehr häufig war der SSV damit erfolgreich. Die SG Volley Neckar-Teck stemmte sich gegen die drohende Niederlage, verhindern aber konnte sie diese nicht. Mit 25:23 holte sich Geißelhardt Satz vier und damit den Sieg sowie die Meisterschaft und das Aufstiegsrecht in die Regionalliga. Elf Punkte beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Fellbach – das ist nicht mehr aufzuholen.
Häufig heißt es bei solchen Konstellationen, dass man nichts vorbereitet hätte für den Siegesfall, dann aber tauchen doch Meister-Shirts auf. Diesmal aber war es wirklich so, dass alles spontan gefeiert wurde. Die Spieler bedankten sich beim Publikum, um sich nur wenige Augenblicke später unter die Anhänger zu mischen. Und dann wurde gemeinsam der Tag gefeiert, an dem die Männer des SSV Geißelhardt die Oberliga-Meisterschaft perfekt gemacht hatten. Spontan feiern können sie beim SSV, die große Sause soll es am Saisonende geben. Gut möglich, dass dann mit den Frauen und den zwei anderen Männerteams gemeinsam gefeiert wird.

Für den SSV spielten: Bauer, Tobias (2); Epple, Marian (5); Janzen, Ben (8); Zimmermann, Luca (9); Vogel, Robin (10); Feuchter, Lukas (11); Weidner, Frank (13); Epple, Neo (14); Schweizer, Luke (15); Krauth, Jacob (16); Scheife, Jan Niklas (19); Ruoff, Max (25); Schweizer, Kim (27).
Co-Trainer: Ellinger, Dennis; Trainer: Dahlke, Patrick